Drei Dinge gehören für mich zu einem perfekten Sommerurlaub: Segeln, viel Zeit zum Lesen und Bewegung in der Natur. All das kann ich am Bodensee wunderbar kombinieren, weshalb es mich im Sommer nicht in die Ferne zieht: Hier kann ich auf dem Segelboot wohnen und mich segelnd fortbewegen, beim Landgang regelmäßig nach neuen Büchern Ausschau halten und mit Yoga oder Joggen am Seeufer in den Tag starten.
Diese Bücher haben mich durch den Sommer 2024 begleitet:
Alex Capus: Susanna
Ein mitreißender Roman über eine starke Frau, deren Lebensweg von Basel über New York bis zum Indianerhöuptling Sitting Bull ins Dakota-Gebiet führt. Auch wenn nicht alle Einzelheiten ihrer Biografie historisch korrekt sein mögen, handelt es sich um eine wunderbares Buch, das die zweite Hälfte des 19. Jhd. lebendig werden lässt.
Dror Mishani: Drei
Ein Roman, der wie eine zarte Liebesgeschichte beginnt und sich dann überraschend zu einem spannenden Krimi entwickelt. Vielschichtig, psychologisch raffiniert und gut geschrieben hat mich das Buch regelrecht gepackt, sodass ich die über 300 Seiten in 24 Stunden verschlungen habe.
Carsten C. Schermuly: New Work Dystopia
In Form einer anschaulichen Geschichte wird erzählt, was passieren kann, wenn Ideen und Maßnahmen von New Work aus dem Kontext gerissen und instrumentalisiert werden. Ohne die entsprechende Haltung, Einbettung und Begleitung richtet dies im fiktiven Unternehmen Kaltenburg immensen Schaden an. Im abschließenden Kapitel folgen Empfehlungen, was man tun sollte, damit New Work gelingt.
Ruth Shaw: Der Buchladen am Ende der Welt
Die Lebensgeschichte der Neuseeländerin Ruth Shaw, deren erlebtes Leid mich zu Tränen gerührt, deren Mut mich beeindruckt und deren Reisen und Abenteuer mich staunen ließen. Gerade auch mit meinem beruflichen Hintergrund interessant zu lesen - ihre bewegte berufliche Laufbahn läßt sich beispielsweise wunderbar durch die Brille von Edgar Scheins Konzept der Karrieranker betrachten.
Alexandra Peischer: Versuchen Sie‘s mal mit Schreiben
Neben theoretischen Informationen zum Einsatz von Schreiben als Methode in Coachings- und Beratungsprozessen enthält das Buch eine Fülle an ganz konkreten Anregungen und Impulsen, die sich in verschiedenste Settings integrieren lassen. Ein Buch das nun, mit einer Vielzahl von Markierungen versehen, einen festen Platz in meinem Büro finden wird, um bei Bedarf rasch eine passende Methode rauszusuchen.
Brianna Wiest: 101 Essays, die dein Leben verändern werden
Dabei handelt es sich zwar um einen „SPIEGEL Bestseller Platz 1“, ich konnte damit aber gar nichts anfangen: Oberflächliche Alltags-Weisheiten und Küchentisch-Psychologie, sich widersprechende Aussagen, holprig geschrieben, inhaltlich viele Wiederholungen, weder Quellenangaben noch Literaturverzeichnis. Darüber hinaus mag ich mein Leben ja gar nicht verändern - mich weiterentwickeln gerne, aber dazu war dieses Buch leider nicht hilfreich.
Bernhard Schlink: Die Enkelin
Ein Roman, der in wunderbarer Sprache von der Begegnung, Annäherung und den Auseinandersetzungen eines Mädchens im Jugendalters und ihrem Stiefgroßvater erzählt. Und dabei eindrücklich zeigt, wie Menschen durch ihre Herkunft geprägt werden, wie mächtig Vorurteile sind und wir schwer das Ringen um Wahrheit - sofern es sie gibt. Wie kann Beziehung gelingen, wenn Weltanschauung und Lebensentwurf nicht unterschiedlicher sein könnten?
Ewald Arenz: Der grosse Sommer
Eine Geschichte vom Erwachsenwerden… ein Sommer voller einprägsamer Erfahrungen: Freundschaft und Abenteuer, Liebe und Tod, jugendlicher Leichtsinn und Zusammenhalt in schwierigen Zeiten, selbständig werden und lernen, dass man trotzdem manchmal Hilfe braucht. Beim Lesen habe ich mich an die endlosen Sommer meiner Jugend erinnert und an Menschen und Erfahrungen, die mich geprägt haben - und mich gefragt, inwieweit auch ich das WERDEn der Menschen um mich herum präge…
Charles Duhigs: Supercommunicators
Unterhaltsam geschriebenes Buch im typischen amerikanischen Fachbuch-Stil. Die drei Gesprächstypen „Worum geht‘s hier wirklich?“, „Wie fühlen wir uns?“ und „Wer sind wir?“ finde ich sinnvoll, die praktischen Hinweise durchaus hilfreich. Inhaltlich konnte ich mich in vielem wiederfinden - auch Gesprächstechniken, die sich in meiner Praxis bei der Konfliktlösung bewährt haben, sind für den Laien verständlich beschrieben.
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